Ein "Schrittmacher" für die Schulter

Der „Shoulder Pacemaker“, der im Orthopädischen Spital Speising zum Einsatz kommt, ergänzt bei Schulterinstabilitäten die Physiotherapie

Im Orthopädischen Spital Speising wird seit kurzem eine innovative Methode angewandt, die die Übungen der Physiotherapie bei der „dorsalen Schulterinstabilität“ ergänzen und verstärken: Der so genannte „Shoulder Pacemaker“, also quasi „Schulterschrittmacher“.

„Der Shoulder Pacemaker“ ist ein Gerät, das die Patient*innen nach fachkundiger Einschulung mit nach Hause nehmen können. Es besteht aus Elektroden, die an bestimmten Muskelpartien des Schulterbereiches angelegt werden. Diese geben Impulse ab, die die Muskeln gezielt stimulieren, wodurch das Training und somit die Wirkung noch verstärkt wird“, erläutert Oberarzt Dr. Dominik Meraner vom Schulter-Spezialteam im Orthopädischen Spital Speising in Wien.

Einschulung im Krankenhaus, Übungen zuhause

Der Patient, die Patientin erhält einen bestimmten Übungsplan und muss diese Übungen nach einer Einschulung im Krankenhaus zuhause durchführen. Der Fortschritt wird durch eine*n Physiotherapeut*in kontrolliert und zu Hause in einem „Schultertagebuch“ eingetragen.

„Nach drei Wochen Training findet eine Re-Evaluierung statt. Bei noch bestehenden Beschwerden werden zusätzlich drei Wochen Training angeschlossen“, sagt Maximilian Kuss, BSc., Physiotherapeut im Orthopädischen Spital Speising.

Weitere Anwendungsgebiete möglich

Kuss weiter: „Der Pacemaker wird bei uns zunächst in einem Projekt für die Behandlung der dorsalen Schulterinstabilität eingesetzt. Das ist ein Krankheitsbild, bei dem die Schulter bei Alltagsbewegungen immer wieder mal luxiert, also aus dem Gelenk rutscht. In Zukunft wird sich zeigen, ob man mit dem Pacemaker auch nach verschiedenen Schulteroperationen einen Mehrwert für Patientinnen und Patienten erzielen kann“.